Flaschen Recycling

Flaschen-Recycling: PET und Glas umsichtig kennzeichnen

Die Verpackung hat entscheidenden Einfluss auf das erfolgreiche Recycling von PET-Plastikflaschen und Glasflaschen. Getränkehersteller können zu einer besseren Wiederverwertung von Pfandflaschen beitragen, indem sie ihre Kennzeichnungsmethoden auf den Prüfstand stellen. In diesem Beitrag stellen wir Ihnen recyclingfreundliche Optionen mit Etiketten, Tinte und Laser vor.

Sortenreines Recycling wichtig für den „Flasche-zu-Flasche“-Kreislauf

Pfandflaschen Recycling KreislaufBeim Bottle-to-Bottle-Verfahren werden alte Flaschen so oft wie möglich zu neuen Flaschen recycelt. Ein geschlossener Wertstoffkreislauf spart nicht nur Energie und schont natürliche Ressourcen, sondern lässt auch weniger Müll in der Umwelt landen.

Da Lebensmittelverpackungen strenge gesetzliche Vorgaben in puncto Qualität und Hygiene erfüllen müssen, sind die Anforderungen an das Recycling hoch. Nur aus sortenreinem PET-Kunststoff bzw. Glas können nahrungsmitteltaugliche Rezyklate gewonnen werden. Andernfalls werden die Flaschen im Downcycling zu minderwertigeren Produkten verarbeitet oder landen in der Müllverbrennung oder auf der Deponie.

Während Mehrwegflaschen mehrmals wiederbefüllt werden können, kommen Einwegflaschen schon nach jeder Rückgabe ins Recyclingwerk. Hier liegt also viel ökologisches Potenzial: PET-Recycling verursacht erheblich weniger CO2-Emissionen als die Produktion von Neumaterial. Umso wichtiger, dass das sortenreine Recycling nicht durch das Flaschenetikett behindert wird!

Wie werden Plastikflaschen und Glasflaschen recycelt?

Leergut-Rückgabe am Pfandautomaten

Das Pfandsystem in Deutschland ist eine gute Idee: Wie sich zeigt, geben Verbraucher beispielsweise 97% aller geleerten, bepfandeten PET-Einwegflaschen vorbildlich am Pfandrückgabeautomaten ab (Studie 2019). Darin werden die Flaschen gesammelt und gepresst. In großen Ballen werden sie ins Recyclingwerk transportiert, wo der Kunststoff sortiert, geschreddert und in Lauge gereinigt wird. Die sogenannten Flakes werden eingeschmolzen und zu Regranulat verarbeitet. Daraus können wieder neue Getränkeflaschen geformt werden.

PET-Mehrwegflaschen können nach gründlicher Spülung bis zu 25-mal industriell wiederbefüllt werden, bevor auch sie im Kunststoff-Recycling landen. Auf ihre Ökobilanz wirkt sich positiv aus, dass sie deutlich leichter sind als Glasflaschen. Das führt zu einem geringeren Energieverbrauch beim Transport.

Mehrwegflaschen aus Glas haben die längste Lebensdauer: Sie werden bis zu 50-mal wiederbefüllt. Beim späteren Recycling wird das gesammelte Glas aufbereitet und zerkleinert. Die Scherben werden aufgeschmolzen und als flüssiges Glas in eine Formgebungsmaschine geleitet. Wird die Sortenreinheit beim Recycling gewährleistet, kann aus einer Glasflasche beliebig oft und vollständig wieder eine neue Getränkeflasche werden.

Das Flaschenetikett zählt! Worauf ist zu achten?

Die Flaschenetiketten müssen beim Recycling von der Flasche getrennt und fachgerecht entsorgt werden. Rückstandsfrei gelingt das jedoch nur, wenn das Etikettenmaterial die richtigen Eigenschaften aufweist:

  • Im Schwimm-/Sink-Verfahren müssen sich die Etiketten sauber vom zerkleinerten Flaschenmaterial trennen lassen (Etikettenbestandteile sind leicht und schwimmen auf, PET-Flocken sinken zum Boden des Waschbeckens).
  • (Heiß-)wasserlößlicher Klebstoff verhindert, dass ein hartnäckiger Klebstoffrest auf der Flasche zurückbleibt.
  • Hochwertige Druckfarben sollten beim Wasch-/Separiervorgang nicht ausbluten, um das Rezyklat nicht zu verunreinigen bzw. zu verfärben.
  • Das Etikett muss nass- und laugenfest sein, da sonst Papierschlamm die Düsen und Leistungen der Reinigungsmaschine verstopfen kann, was möglicherweise Zusatzkosten nach sich zieht.
  • Zu lang gelagerte Etiketten können ihre gewünschten Eigenschaften hinsichtlich Ablösbarkeit verlieren, beachten Sie darum bitte die Lagerungshinweise des Herstellers oder ihres Lieferanten.

Als für Einweg-Pfandflaschen ungeeignet gelten Papieretiketten, da sie im Recyclingprozess unter Umständen schwierig abzulösen sind und schon kleine Rückstände zu dunklen Verfärbungen beim späteren Schmelzen der PET-Flocken führen können. Bei Glasflaschen hingegen werden sie gerne verwendet, insofern sich alle Störstoffe beim Waschprozess lösen lassen.

Abwaschbare Etiketten sind eine gute Lösung

Flaschenetiketten müssen eine zuverlässige Haftkraft aufweisen und widerstandsfähig gegen Feuchtigkeit sein, damit die Produktinformationen für den Verbraucher jederzeit erkennbar bleiben. Gleichzeitig sollen sie beim Recycling ohne Rückstände und Klebstoffreste entfernbar sein. Diese zunächst widersprüchlich erscheinenden Eigenschaften können abwaschbare Etiketten (auch: Wash-Off-Etiketten) bieten. Der wasserlösliche Haftkleber kann mit verschiedenen Etikettenmaterialien kombiniert werden, zum Beispiel mit PE-Folie, PP-Folie oder nass- und laugenfestem Papier.

Bluhm Systeme bietet hochwertige und für das Recycling geeignete Flaschenetiketten an, die sich für die automatische Etikettierung in der Getränkeindustrie eignen. Wichtig dabei ist nämlich, dass Etikett und Etikettiersystem eine perfekte Einheit bilden, um das gewünschte Kennzeichnungsergebnis zu erzielen. Unser Portfolio umfasst zudem auch Etikettiermaschinen mit integriertem Produkthandling – ideal für die Rundumetikettierung!

Laser- und Inkjet-Codierung als sinnvolle Ergänzung

PET-Flaschen werden meist mit Schrumpffolien-Etiketten (Shrink Sleeves / Stretch Sleeves) oder mit Folienbanderolen bekleidet. Für Glasflaschen werden oft PP-Etiketten und Papieretiketten verwendet. Variable Daten wie das Mindesthaltbarkeitsdatum können nachträglich mittels Laser oder Tintenstrahldrucker auf die Etiketten aufgebracht werden. Wahlweise können diese Systeme aber auch die Flasche an verschiedenen Stellen direkt beschriften. Je mehr Etikettenmaterial Sie dadurch einsparen, desto besser – denn das freut die Umwelt, das Recycling-Unternehmen und Ihre Betriebskasse!

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> Laserbeschriftung

Lasercodierung auf einer PET-Flasche
Lasercodierung auf einer PET-Flasche

Bei der Laserbeschriftung wird rein durch Lichteinwirkung eine gut lesbare und feuchtigkeitsbeständige Codierung, ganz ohne Zusatzstoffe, erzielt. Die Methode funktioniert bei einer Vielzahl an Substraten sehr gut, darunter Kunststoff und Metall. Laser bieten darüber hinaus den Vorteil, dass sie extrem schnell, wartungsarm und verbrauchsmittelfrei sind.

Spezielle PET-Laser erzeugen einen Weißbruch auf transparentem PET-Material. Dadurch hebt sich die Kennzeichnung gut ab, selbst bei durchsichtigen Flüssigkeiten. Dank spezieller Schriftfonts kommt es nicht zu einer ungewollten Perforation der PET-Verpackung.

Bei Glasflaschen gibt es Abstriche. Bei der Herstellung von Flaschen aus Altglas werden etwa 10% Altglasscherben hinzugefügt. Dies verringert die Schmelzenergie um drei Prozent. Das wirkt sich ebenso auf die Qualität der Laserbeschriftung aus. Je öfter Glas eingeschmolzen wird, desto eher splittert es bei der Laserbeschriftung.

> Tintenstrahldruck

Tintenstrahldrucker Linx 8900 an der Produktionslinie von Getränkeflaschen

Für die Inkjet-Beschriftung von Mehrweg-Glasflaschen stehen in unserem Linx-Sortiment besondere Tinten zur Verfügung. So bietet die Black Bottling Ink 1068 eine hervorragende Haftfestigkeit und verbesserte Lesbarkeit, die selbst Feuchtigkeit, Kondensat und Pasteurisierung standhält. Speziell für dunkle Glasflaschen ist die schnelltrocknende und kontraststarke gelbe Abfülltinte 1088 entwickelt worden.

Beide Tinten sind in Flaschenreinigungsmaschinen rückstandslos entfernbar und in Kombination mit unserem Tintenstrahldrucker Linx 8900 ideal für die Kennzeichnungsprozesse in schnellen Getränke-Produktionslinien geeignet.

Eine weitere Möglichkeit ist das direkte Bedrucken der Flaschendeckel oder Kronkorken.

Linx Black Bottling Ink - Continuous Inkjet-Tinte für kalt abgefüllte Flaschen Mit Linx Inkjet codierte PET Plastikflasche Mit Linx Inkjet codierter Kronkorken auf Glasflasche

Auch unsere Inkjet-Drucker aus der Markoprint-Serie zeichnen sich durch Spitzen-Performance auf vielen Untergründen aus. Die Systeme sind dank ihrer kompakten Bauart besonders einfach in bestehende Produktionslinien zu integrieren und erreichen beeindruckende Codiergeschwindigkeiten. Für die anspruchsvollen Anwendungen in der Getränkeindustrie stehen unterbrechungsfreie Drucklösungen und Printköpfe mit IP65-Schutzart zur Verfügung.

Trend hin zu „Flaschen ohne Etikett“?

Eine unübliche Alternative zum Etikett hat die Schweizer Mineralwassermarke Valser getestet. Logo und Produktinformationen wurden auf den PET-Wasserflaschen mittels Prägung aufgebracht. Als Manko bei dieser Methode erwies sich jedoch die schwierige Lesbarkeit des Lebensmitteletiketts. Als Workaround gibt es die Flaschen seitdem in Multipacks, auf denen die Informationen zusätzlich aufgedruckt sind. In Zukunft könnte sich ein QR-Code auf dem Flaschendeckel als nachhaltigere Idee durchsetzen.

Bluhm Systeme ist Profi bei der Getränke-Kennzeichnung!

Ob Flaschen, Dosen, Fässer oder Trinkkartons: Bluhm Systeme hat für jede Verpackung in der Getränkeindustrie das passende Kennzeichnungssystem in petto. Unsere erfahrenen Experten beraten Sie gerne persönlich – auch zu ganz speziellen Anforderungen und zu Lösungen entlang der gesamten Produktions- und Verpackungslinie! Nehmen Sie einfach Kontakt zu uns auf. Das geht besonders schnell über unser Kontaktformular. Zusätzlich legen wir Ihnen unser Whitepaper für Unternehmen aus der Getränkebranche ans Herz:

WHITEPAPER: Getränke optimal kennzeichnen
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