MHD abschaffen gegen Lebensmittelverschwendung?

Im Kampf gegen Lebensmittelverschwendung denkt die EU-Kommission darüber nach, die Lebensmittelkennzeichnungsverordnung anzupassen. Die Gedanke dahinter ist, dass Verbraucher weniger Lebensmittel wegwerfen würden, wenn das auf ihnen aufgebrachte Mindesthaltbarkeitsdatum in irgendeiner Weise modifiziert würde. Das MHD abschaffen – ist das sinnvoll?

mhd abschaffenUm die Meinung der Bevölkerung einzuholen, hat die EU-Kommission im Zeitraum von Dezember 2021 bis März 2022 eine Bürgerbefragung durchgeführt. Das repräsentative Ergebnis: Die Mehrheit der Befragten ist der Meinung, dass „das Mindesthaltbarkeitsdatum wichtig ist, um sicherzustellen, dass die Produkte dann verzehrt werden, wenn sie ihre optimale Qualität haben“.

MHD abschaffen? Nicht sinnvoll!

Gleichzeitig stimmt die Mehrheit der Befragten zu, dass „die Verbraucher weiterhin in der gesamten EU einheitliche Informationen über die Datumsangaben erhalten sollten“ und, dass „die Lebensmittelunternehmen weiterhin in der gesamten EU einheitlichen Vorschriften für die Datumsangaben unterliegen sollten“.

Angaben modifizieren, nicht ganz abschaffen

Quetschies kennzeichnenDiese Datumsangaben sollten jedoch hinsichtlich ihrer Verständlichkeit angepasst werden: 70 Prozent der Befragten stimmten zu, dass „die Verbraucher die Datumsangaben besser verstehen würden, wenn die Art und Weise, wie das Mindesthaltbarkeits- und das Verbrauchsdatum auf den Produkten angegeben werden, in Bezug auf die Terminologie, das Format und/oder die visuelle Darstellung verbessert würde“.

Ob es sich bei den Angaben jedoch um ein Mindesthaltbarkeits-, ein Verbrauchs- oder ein Produktionsdatum handelt, wurde nicht bestimmt. Allerdings sind nur 17 Prozent der Befragten der Meinung, dass „die Verbraucher weniger Lebensmittel wegwerfen würden, wenn statt des Mindesthaltbarkeitsdatums ein Produktionsdatum auf dem Produkt angegeben wäre“.

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