QR-Code wird kleiner mit großen Buchstaben

2D-Codes sind ohnehin schon als wahre „Raumwunder“ bekannt: Maximale Informationsdichte auf kleinster Fläche. Und dann sind sie auch noch Ruck-Zuck mit dem Smartphone lesbar. So tauchen immer mehr QR-Codes auf Verpackungen, Postern und Plakaten auf, in denen sogar sehr lange Webseiten-Links enthalten sind. Ein Klick mit dem Telefon – und der Verbraucher ist an der richtigen Stelle auf der Webseite, um mehr Informationen zum Produkt zu erhalten oder sogar die Echtheit der Ware zu überprüfen.

Kampf um jeden Quadratmillimeter

In der Planungsphase solcher Projekte kämpfen Verpackungsdesign, Marketing und Produktmanagement um jeden Quadratmillimeter auf der Verpackung. „Muss der Code so groß sein? Oder könnte man stattdessen die Produktinformationen etwas größer drucken?“. Die Versuchung ist groß, die sogenannte „Modulgröße“ im Code zu verringern. Das ist die Größe eines Punktes – auch Dot genannt. Wenn der einzelne Punkt kleiner wird, dann wird auch der Code insgesamt kleiner. Aber damit wird das Lesen mit älteren Smartphones schwieriger, die in ihren Bildverarbeitungs-Fähigkeiten beschränkter waren. Das möchte man vermeiden. Schließlich geht es um den Kunden und der soll so einfach wie möglich sein Ziel erreichen.

Japanischer Trick mit großem Effekt

Heute berichten wir über einen Trick, mit dem der QR-Code kleiner werden kann ohne jegliche Einbußen bei Druckqualität und Informationsgehalt: Man muss nämlich nur auf Kleinschreibung im Codeinhalt verzichten. Die japanischen Entwickler des QR-Codes haben 1994 auf geringstmöglichen Platzbedarf geachtet. Daher stehen mehrere Zeichensätze zur Verfügung, die bei der Generierung des Codes automatisch ausgewählt werden – je nach Inhalt. Hier ein Auszug aus Wikipedia, der beschreibt, wie im QR-Code aus Buchstaben, Zahlen und Zeichen Bits und Bytes werden:

  • Wenn der Text nur aus Ziffern (0–9) besteht, verbraucht er am wenigsten Platz. In diesem Fall werden jeweils drei Ziffern zusammengefasst und als 10-Bit-Einheit gespeichert.
  • Wenn der Text nur aus Ziffern (0–9), Großbuchstaben (A–Z) und neun weiteren Sonderzeichen (Leerzeichen, $, %, *, +, −, /, ., : ) besteht, werden jeweils zwei Zeichen zusammengefasst und als 11-Bit-Einheit gespeichert.
  • Wenn der Text nur aus Zeichen besteht, die in ISO-8859-1 vorkommen (das sind unter anderem Groß- und Kleinbuchstaben, Ziffern, viele Satzzeichen und kombinierte Buchstaben für den westeuropäischen Sprachraum), wird jedes Zeichen als 8-Bit-Einheit gespeichert.“

Wir haben einen identischen Internet-Link einmal in beiden Schreibweisen als QR-Code gedruckt.  Das Ergebnis zeigt bei gleichem Informationsgehalt und gleicher Modulgröße eine um jeweils über 10 % verringerte Höhe und Breite. Damit ist der Flächenbedarf um mehr als 20 % niedriger:

Wichtig: Die Webseite muss mit dem richtigen Namen angelegt ist. Im Internet wird nämlich in der Regel zwischen Groß- und Kleinschreibung unterschieden. Oder man stellt den eigenen Webserver so ein, dass er keine Unterscheidung zwischen Klein- und Großbuchstaben macht. Beides sollte für die Spezialisten vom Marketing kein Problem sein. 20 Prozent weniger Fläche mag nicht nach viel klingen. Aber wenn der Platz fehlt, dann kann es auf jeden Millimeter ankommen.

Wohin führt der Link?

Auf eine Seite unseres Internet-Angebots, auf der man kostenlos eine Testversion der Etikettengestaltungssoftware Nicelabel herunterladen kann. Damit können Sie eigene Experimente mit dem Druck von Barcodes, Texten und Grafiken machen. Klappt übrigens auch mit dem Windows-Bürodrucker. Probieren Sie es selbst aus.