Der Thermotransfer-Druck beziehungsweise das „Thermal Transfer Overprinting“ (TTO) eignet sich insbesondere zur direkten Bedruckung von flexiblen Folienverpackungen wie Tüten oder Beuteln aus Kunststoff sowie zur Kennzeichnung von Folienetiketten und Hochglanzkartons. Thermotransfer-Drucker kommen am häufigsten in der Nahrungsmittel-, Süßwaren-, Eisenwaren- und Pharmaindustrie zum Einsatz. Wir zeigen Ihnen, worauf Sie beim Kauf eines Thermotransfer-Druckers achten müssen.
TTO-Verfahren
TTO-Drucker verwenden Farbbänder, die entlang der zu kennzeichnenden Oberfläche geführt und von einer Thermoleiste punktuell erhitzt werden. An den erhitzten Stellen überträgt sich die Farbe vom Band auf die Folien und bildet so die gewünschte Kennzeichnung in Form von Texten, Grafiken, Logos oder filigranen Leiterbarcodes.
Neben der Druckqualität (häufig sind Auflösungen von bis zu 300 dpi) ist die maximale Druckgeschwindigkeit ein wichtiges Kaufkriterium. Atemberaubende Geschwindigkeiten von einem Meter pro Sekunde (1.000 mm/s) und Durchsätze von bis zu 700 Drucken pro Minute sind mit Thermotransfer-Druckern möglich.
Druckkopf: Art und Breite
Entscheidend für die Druckgeschwindigkeit ist die Positionierung der Thermoleiste im Druckkopf. Bei sogenannten Flat-Head-Druckköpfen sitzt die Leiste flach auf der Gegendruckwalze. Da das Erhitzen und Abkühlen der Heizelemente einige Millisekunden Zeit in Anspruch nimmt, ist dieses Verfahren weniger schnell und auch weniger präzise als die sogenannte Corner-Edge-Technologie.
Denn in einem Corner-Edge-Druckkopf sitzt die Thermoleiste in einem 20-Grad-Winkel am Rand des Druckkopfs. Das Farbband passiert die Leiste also nur partiell und die Zeit, die für Erhitzen und Abkühlen benötigt wird, fällt daher weniger ins Gewicht. Thermotransfer-Drucker mit Corner-Edge-Druckkopf erreichen infolgedessen höhere Druckgeschwindigkeiten bei gleichzeitig sehr präzisen Druckergebnissen.
Die Druckkopfbreiten können je nach Anwendung von 32 bis hin zu 107 Millimetern reichen.
Kontinuierlicher oder getakteter Betrieb (oder beides)
Thermotransfer-Drucker kennzeichnen entweder im kontinuierlichen oder im getakteten Betrieb: Im kontinuierlichen Betrieb passiert die Verpackungsfolie den Drucker in einer gleichmäßigen Geschwindigkeit und der Druckkopf senkt sich immer nur dann auf die Folie, wenn er etwas drucken soll.
Beim getakteten Betrieb hält die Folie in regelmäßigen Abständen an, damit sich der Druckkopf selbst entlang der zu druckenden Fläche bewegen kann.
Kurze Rüstzeiten / hohe Prozessicherheit
Bei der Auswahl eines TTO-Druckers sollten insbesondere die Rüstzeiten berücksichtigt werden. Denn je länger das Farbband ist, desto seltener muss es gewechselt werden. Es gibt inzwischen Geräte mit bis zu 1.200 Meter langen Farbbändern.
Farbbandkassetten, die einen einfachen und schnellen Farbbandwechsel auf Knopfdruck ermöglichen, gewährleisten größtmögliche Systemverfügbarkeit und hohe Durchsatzmengen. Farbbandkassetten mit voll elektronisch gesteuerter Farbbandtransporteinrichtung verzichten auf mechanische Verschleißteile. Das wirkt sich positiv auf die Lebensdauer aus.
Niedrige Betriebskosten
Gleichzeitig sollten die Geräte mit dem Farbband äußerst sparsam und wirtschaftlich umgehen (können). Dafür sorgen zum Beispiel kupplungslose Farbbandantriebe mit elektronischer Spannungskontrolle. Sie ermöglichen eine gleichmäßige Farbband-Spannung mit sehr geringen Drucklücken. So wird das Farbband optimal genutzt, ohne dass es zu fehlerhaften Kennzeichnungen oder Farbbandrissen kommt.
Sparsamer Farbbandverbrauch wird auch durch verschiedene Modi wie radiale, verschachtelte oder intermittierende Farbbandmodi erreicht.
Energieeffizienz / Verzicht auf Druckluft
Thermotransfer-Drucker mit elektrischen Antrieben kommen ohne kostenintensiven Druckluftanschluss aus. Neben niedrigen Betriebskosten hat dies den Vorteil, dass der Luftdruck nicht mehr permanent zur Erzielung gleichbleibend guter Druckergebnisse reguliert werden muss.
Halterungssystem
Universal-Halterungssysteme ermöglichen eine einfache Integration direkt in die Verpackungslinie. So kann das Gerät in zahlreichen unterschiedlichen Produktionsumgebungen eingesetzt werden.
Flexibilität
Drucker mit Master-/Follower-Möglichkeit ermöglichen es, mehrere Systeme an ein Master-Steuersystem anzuschließen und so bequem von einem Gerät aus anzusteuern.
