Das Tierwohl nimmt bei den Konsumentinnen einen immer höheren Stellenwert ein. Galt das bisher vor allem für die Haltung von Hühnern, Schweinen und Rindern, weitet sich die Haltungskennzeichnung nun auch auf Milchkühe aus. Denn wie die Kühe gehalten wurden – also hauptsächlich im Stall angebunden oder frei auf der Weide – macht einen Unterschied bei der Qualität von Milchprodukten. Und natürlich auch beim „Konsumgefühl“.
Haltungskennzeichnung für Milchvieh
Die „Initiative Tierwohl“ und alle Einzelhandelsunternehmen, die sich an ihr beteiligen, wollen diese Haltungskennzeichnung ab 2022 auf Milch und Milchprodukten einführen. Dazu zählen Aldi Nord und Süd, Lidl, Netto, Penny, Rewe, Edeka und Kaufland.
Die Haltungskennzeichnung soll vierstufig erfolgen. Auf haltungsform.de veröffentlicht die Initiative Tierwohl die Kriterien, die hinter den einzelnen Stufen stehen. Sie beziehen sich unter anderem auf den Platz, die Haltung, den Komfort und die Fütterung der Milchkühe. Hier ein Auszug daraus:
Mindestanforderungen für Programme, die Kriterien für Betriebe mit Milchviehhaltung festlegen | ||||
Platz | Laufstall mit Liegeboxen: Tier-Liegeplatzverhältnis 1:1 (verpflichtend ab 2023) | Laufstall mit Liegeboxen: Tier-Liegeplatzverhältnis 1:1 oder Laufstall ohne Liegeboxen: über 350 kg LG Mindestfläche 4 m² /Tier (Liege- und Lauffläche) | Laufstall mit Liegeboxen: Tier-Liegeplatzverhältnis 1:1 oder Laufstall ohne Liegeboxen: über 350 kg LG entweder Mindestfläche 5 m² /Tier (Liege- und Lauffläche) oder 1000 m² Weidefläche/Tier | Laufstall mit Liegeboxen: Tier-Liegeplatzverhältnis 1:1 oder Laufstall ohne Liegeboxen: über 350 kg LG Mindestfläche 6 m²/Tier (Liege- und Lauffläche) |
Haltung | Stallhaltung; möglichst Laufstallhaltung oder Kombinationshaltung | Laufstallhaltung oder Kombinationshaltung** mit Weidegang (mind. 120 Tage à 2 h) bzw. mit Laufhof oder Bewegungsbucht mit mind. 4,5m² / Tier. Die Bewegungsfläche muss aus mindestens 16 m² zusammenhängender Fläche bestehen. | Laufstallhaltung mit ganzjährig nutzbarem Laufhof (mind. 3 m² /Tier im Laufhof) oder Offenfrontlaufstall oder Laufstallhaltung mit Weidegang (mind. 120 Tage à 6 h) keine Anbindehaltung | Laufstallhaltung mit ganzjährig nutzbarem Laufhof (mind. 3 m²/Tier im Laufhof) und Weidegang (mind. 120 Tage à 6 h) keine Anbindehaltung |
Enthornung der Kälber – falls auf dem Betrieb praktiziert | <6 Wochen: durch Landwirt, mit Schmerzlinderung | <6 Wochen: durch Landwirt, mit Schmerzlinderung | <6 Wochen: durch Landwirt, mit Schmerzlinderung | Enthornung nur im Ausnahmefall auch bei <6 Wochen alten Kälbern nur nach Betäubung durch Tierarzt; mit Schmerzlinderung |
Komfort- einrichtung | keine Vorgaben | Scheuer-Kratz-Bürste im Laufstall oder auf der Bewegungsfläche in der Kombihaltung | Im Laufstall: Scheuer-Kratz-Bürste | Im Laufstall: Scheuer-Kratz-Bürste |
Fütterung | QS-zugelassene bzw. QS-anerkannte Futtermittel | QS-zugelassene bzw. QS-anerkannte Futtermittel | Futtermittel ohne Gentechnik | Futtermittel ohne Gentechnik mind. 60% Futtermittel aus dem eigenen Betrieb bzw. aus der Region mind. 60% der Trockenmasse frisches, getrocknetes oder siliertes Raufutter in der Tagesration |
Kennzeichnungssystem für Molkereibetriebe
Unser Kunde Allgäuer Hof-Milch GmbH würde wohl in die Premium-Kategorie fallen. Denn die Milch gebenden Kühe fressen ausschließlich frisches Gras oder Heu. Und nur ihre Milch darf Heumilch genannt werden. Ein speziell für die Milchindustrie entwickeltes Kennzeichnungssystem bedruckt die wertvollen Produkte schnell, zuverlässig und hygienisch mit Mindesthaltbarkeitsdaten.
Die Allgäuer Hof-Milch GmbH verarbeitet an mehreren Produktions- und Abfülllinien Milch, Milchprodukte und Joghurts. In diese Linien wurden mehrere Continuous-Inkjet-Drucker vom Typ Linx 8900 integriert, die sich aus verschiedenen Gründen besonders für Molkereibetriebe eignen:
Besonders geeignet für Molkereibetriebe
Aufgrund ihrer Bauform lassen sie sich problemlos in beengte Produktionsbedingungen, wie sie in der Milchindustrie sehr oft zu finden sind, einpassen. Darüber hinaus kann das System wahlweise auf kleinster Fläche aufgestellt oder an der Wand montiert werden. Ein sechs Meter langer Druckkopfschlauch erlaubt nicht nur eine gewisse Ortsunabhängigkeit von Drucksystem und „Kennzeichnungsgeschehen“.
Die Schlauchlänge ermöglicht zudem die Montage des Druckkopfes an einer Traverse, die oberhalb der Produktionslinie hin- und herfahren kann. Sollen zum Beispiel Becher-Stiegen gekennzeichnet werden, kann der Linx 8900 blitzschnell von Vorwärts- auf Rückwärtsdruck umschalten und die Produkte reihenweise im Zickzack kennzeichnen.
Auch die hohen Druckgeschwindigkeiten eignen sich ideal für den Einsatz in der Milchindustrie: Je nach Druckkopf druckt der Linx 8900 über 2.000 Zeichen pro Sekunde und kennzeichnet so in einer Spitzengeschwindigkeit von mehr als neun Metern pro Sekunde (546 Meter pro Minute). Bei der Allgäuer Hof-Milch laufen pro Stunde im Schnitt 4.000 Becher und Milchkartons über das Band. Das entspricht etwa einem Produkt pro Sekunde.
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Bildquelle Beitragsbild: haltungsform.de