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Frankreich führt Umwelt-Score-Label für Kleidung ein

Als erstes Land der Welt hat Frankreich ein Gesetz gegen Verschwendung eingeführt. Es verbietet Unternehmen, nicht verkaufte oder zurückgegebene Waren einfach zu zerstören. Beispielsweise muss Designerkleidung stattdessen wiederverwendet, neu verkauft, recycelt oder gespendet werden.

Nun geht die französische Regierung noch einen Schritt weiter: In circa zwei Jahren sollen Modemarken und Einzelhändler verpflichtet sein, in Frankreich verkaufte Kleidungsstücke mit einem Umwelt-Score-Label zu versehen. Es soll Verbrauchern anzeigen, wie umweltverträglich ein Produkt ist. Ob so eine Kennzeichnung bald auch in andere Länder und Branchen Einzug findet?

A für nachhaltig, E für umweltschädlich

Ähnlich wie der Nutri Score für Lebensmittel, ist der französische Umwelt-Score eine Bewertungsskala, die Produkte in fünf Klassen (A, B, C, D, E) einteilt. Je nach Umweltverträglichkeit wird das Kleidungsstück zwischen A (bester Wert) und E (schlechtester Wert) eingestuft. 

In die Bewertung fließen die Umweltauswirkungen ein, die das Kleidungsstück verursacht durch:

  • seinen CO2-Fußabdruck (CO2-Emissionen) während der Produktion und des Transports
  • den Wasserverbrauch und Chemikalieneinsatz in Herstellungsprozessen
  • die Recycelbarkeit: Sind die Materialien nach dem Ende der Produktlebensdauer wiederverwertbar?

Einige Fashionlabels verwenden den Umwelt-Score schon freiwillig.

Der Trend von heute ist der Müll von morgen

Die weltweite Produktion von Kleidung und Schuhen hat sich in 15 Jahren verdoppelt. Mit dem Konsum wächst auch der Berg an Altkleidern. Insbesondere das „Fast Fashion“ Konzept hat aus ökologischer Sicht katastrophale Auswirkungen. Über 70% unserer Kleidung bestehen aus billigen Synthetik-Fasern. Die Stoffe sind nur schwer zu recyceln, denn sie eignen sich nicht zur Herstellung neuer Kleidung.

Im Durchschnitt kauft eine Person 60% mehr Kleidung als vor 15 Jahren, behält sie aber nur halb so lange. Allein in Frankreich werden jährlich circa 624.000 Tonnen Textilien auf den Markt gebracht, was etwa 9,5 kg pro Einwohner entspricht. Nach Angaben der Regierung werden in Frankreich jedes Jahr Neuwaren im Wert von mehr als 650 Millionen Euro weggeworfen oder vernichtet. Ein Großteil davon wurde nur selten oder gar nicht getragen.

Frankreichs Plan gegen Verschwendung visiert verschiedene Branchen an

Das Gesetz in Frankreich sieht noch viele weitere Maßnahmen zur Abfallvermeidung vor:

  • Elektroprodukte sollen Informationen darüber enthalten, wie leicht sie zu reparieren sind und wie lange Ersatzteile erhältlich sind.
  • Supermärkte und Internetplattformen dürfen unverkaufte Hygieneprodukte und Textilien ab 2022 nicht mehr einfach vernichten.
  • Schnellrestaurants müssen ab 2023 recycelbare Verpackungen und Bestecke verwenden.
  • Bis 2040 will Frankreich den Verkauf von Einwegverpackungen aus Kunststoff komplett verbieten.

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