Designercodes: QR-Codes mit Pep

Der QR-Code ist jedem Smartphone-Besitzer ein Begriff. Mit der passenden App zielen, scannen …. und schon gibt es im Internet weitere Informationen zum Produkt oder zur Dienstleistung.

Dem Grafikdesigner und Marketing-Fachmann sind die hässlichen Klötzchen-Bilder auf dem Etikett allerdings ein Horror. Sie stören seiner Meinung nach das Erscheinungsbild des Produkts. Er würde den Platz viel lieber für andere Zwecke verwenden.

Ein Ansatz könnte sein, auf technische Neuerungen zu bauen. So steht ein neuer farbiger Barcode bzw. Dotcode in den Startlöchern. Der Ultracode – wir berichteten im Blog bereits darüber – benötigt zur Verschlüsselung der gleichen Datenmenge nur die Hälfte des Platzes im Vergleich zum herkömmlichen QR-Code.

Solange dieser ganz neue Weg noch nicht beschritten werden kann gibt es noch eine Lösung, die jetzt schon einzusetzen ist: Den “Designer QR-Code”. Jeder QR-Code hat nämlich aus Sicherheitsgründen eine gewisse “Platzreserve”. Daten werden an mehreren Stellen im Code verschlüsselt. So ist sichergestellt, dass die enthaltene Information auch noch ausgelesen werden kann wenn ein Teil des Codes beschädigt oder verschmutzt ist.
Diese Fähigkeit macht sich der Künstler zunutze. Der Code wird ganz bewusst “beschädigt”, um zum Beispiel in der Mitte ein Firmenlogo oder eine Grafik unterzubringen. Oder er verfremdet ihn ganz bewusst mit farbigen Elementen oder einer Formveränderung: aus Kästchen werden Punkte, die vielleicht sogar ineinander übergeben. Allerdings geht die Veränderung immer nur soweit, dass der Code insgesamt noch lesbar bleibt.

Dem Auto-ID Fachmann, der sich tagtäglich damit auseinandersetzt, wie Codes noch sicherer gelesen werden können, stehen natürlich die Haare zu Berge. Eine technische Sicherheitsmarge für bunte Bildchen mitten im Code aufzugeben wäre für einen industriellen Einsatz am Fließband zu leichtsinnig. Man darf also das Endergebnis nicht an den ISO-Standards messen, die es für jede Codeart gibt und die den optimalen Aufbau zeigen. Aber wenn die optische Verbesserung erreicht wird und der Code immer noch lesbar ist, warum soll man dann den Spielraum nicht nutzen?

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Titelbild: QR-Code pro http://en.qrcode-pro.com/

Um die Möglichkeiten kennen zu lernen gibt es im Web eine Menge zu entdecken.

Auf der Plattform für digitale Dienstleister Fiverr finden sich unter dem Stichwort “Designer QR-Codes” viele Kreative, die sich anbieten, einen QR-Code frisch zu gestalten.

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QR-Code Designer auf der Kreativen – Plattform Fiverr

Die Codes sind alle lesbar und leiten teilweise direkt auf die Webseiten der Künstler.

Wie wäre es zum Beispiel mit den Arbeiten von Cebred, der von seinen Kunden für schnelle und kreative Umsetzung der Aufträge sehr gelobt wird.

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Cebred – entwirft kreative QR-Codes

Oder EyeFlash, der im Code sogar eine Person untergebracht hat.

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QR-Code mit “Gesicht” von Eye_flash

Oder wollen Sie Ihre kreativen Fähigkeiten in Eigenregie testen? Es gibt auch eine Reihe von Generatoren, die Sie online ausprobieren können. Hier der QR-Code Generator von Unitag  …

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Online QR-Code Generator von Unitag

Es gibt natürlich auch Agenturen, die nicht nur einen aufgefrischten QR-Code anbieten, sondern auch Dienstleistungen rund um den Code. Hierzu gehört Goqr.me, die auf ihrer Startseite auch gleich eine ganze Menge Beispielcodes zeigen (Achtung: Die führen teilweise auf andere Ziele. Einfach mal ausprobieren.)

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Einige Beispiele von der Seite goqr.me

Die Beispiele zeigen: Bunt geht schon heute – auch bei einem Code, der laut Norm eigentlich nur schwarz auf weiß gedruckt werden kann.