Miss Chiquita und der blaue Sticker

Miss Chiquita gibt es schon seit 1944. Nach Aussage des Herstellers war diese Banane das erste Agrarprodukt, das einen eigenen Namen erhielt. Das Markenzeichen sollten natürlich auch die Kunden im Geschäft sofort vor Augen haben, wenn Sie in der Obstabteilung sind. Anfangs hat man die Banane noch in Papier gewickelt, was sich aber aus verschiedenen Gründen nicht durchsetzen konnte. Es war ungünstig für Aussehen und Qualität der Früchte.

Aber dann kam jemand 1963 auf die Idee, auf jede Banane ein Etikett zu kleben.

Etiketten sind einfach toll

Der blaue Aufkleber von Chiquita wurde schnell untrennbarer Bestandteil der Marke und – auch hier Originalton Hersteller „…zu einem Symbol für garantierte hohe Qualität. Er steht für Premium Qualität, hat das Herz von Tausenden von Konsumenten auf der ganzen Welt erobert und wird von Kindern gern zum Spielen verwendet.“

Besser könnte man die tollen Eigenschaften von Etiketten garnicht umschreiben.
Aber zurück zur Banane:

Die Etiketten werden noch heute manuell aufgebracht, weil es sehr schwierig ist, den einzelnen Bananenfinger an der Bananenhand in einem automatischen Ablauf präzise zu etikettieren.

Bananenfinger und Bananenhand sind übrigens geläufige Fachbegriffe der Branche. Die Bananenstaude hat Bananenbüschel, die einen Fruchtstand mit jeweils vielen einzelnen Blüten besitzt. Aus jeder Blüte entsteht eine  Bananenfrucht, die man „Finger“ nennt. 8 bis 20 Finger stehen jeweils in „Händen“ zusammen. An jedem Büschel befinden sich ca. 6 bis 20 Hände.

Warum ist die Banane krumm?

Und hier noch eine weitere Information, auf die Sie bestimmt schon lange warten: Warum ist die Banane krumm?
Wir haben noch gelernt „Weil niemand in den Urwald flog und die Bananen gerade bog“.
Aber mittlerweile weiß man: Der Fruchtstand der Staude – also das Büschel – wird immer schwerer, je größer die Bananen werden. Es senkt sich nach unten. Die einzelnen Bananen wollen aber der Sonne entgegen wachsen – also nach oben. Deshalb werden sie mit der Zeit krumm.

Der Film weiter unten gibt einen Einblick in den Produktionsprozess und zeigt auch den Vorgang des Etikettierens.

Die Etiketten haben sich übrigens im Laufe der Zeit geändert. Oft war mit besonderen Ereignissen und Jubiläen auch eine Sonderausgabe des Etiketts verbunden. Die Webseite von Chiquita gibt dazu einige Beispiele.
Und wenn schon Etiketteb draufklebt werden, dann kann auch gleich eine Information zum Ursprungsort draufstehen – wie das folgende Bild zeigt.

Chiquita-Bananen aus Honduras mit gelben Minions.

https://www.youtube.com/watch?v=R7vc_YWAqnE

Bildquelle und weitere Informationen: Chiquita